Immobilieneigentum - Wohlstand nur schwach gewachsen – Wohneigentumsquote stagniert

Hätten Sie es vermutet - Trotz niedriger Zinsen stagniert die Wohneigentumsquote

Obwohl die Rahmenbedingungen so günstig sind wie nie, stagniert die Wohnungs-eigentumsquote in Deutschland. Der Anteil der Haushalte, der in den eigenen vier Wänden wohnt, liegt seit über zehn Jahren bei rund 43 Prozent, lautet das Ergebnis einer Sonderauswertung der aktuellen Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS*) des Statistischen Bundesamtes. Lediglich in Ostdeutschland hat sich die Quote nochmals leicht verbessert, von 34,8 auf 36,4 Prozent.

Im früheren Bundesgebiet hingegen ging der Anteil der Selbstnutzer sogar leicht zurück, von 46,8 auf 46,3 Prozent. Als Ursache gelten bisher kaum beachtete Alters-Effekte. Die Forscher begründen die rückläufige Eigentumsquote bei jüngeren Haushalten mit der zurückgehenden Familienbildung und einer zunehmenden Zahl an Ein-Personen-Haushalten. Zwar bilden Familien heute mehr noch als früher Wohneigentum, doch reicht dies nicht aus, um den wachsenden Anteil der Single-Haushalte, die überwiegend Mieter sind, auszugleichen. Deutschland ist historisch bedingt schon seit langem Schlusslicht
bei der Eigentumsquote in Europa. Dass diese Situation sich nicht ändert, liegt unter anderem daran, dass der Wohnungsmarkt in Deutschland derzeit von Kapitalanlegern aus dem In- und Ausland dominiert wird. Daraus resultieren hohe Kauf- und Mietpreise, die
wiederum dazu führen, dass vielen Haushalten mit durchschnittlichem Einkommen der Einstieg ins Wohneigentum – insbesondere in den Großstädten – nicht mehr gelingt. Immobilieneigentum wäre aber gerade für diese Bevölkerungsgruppe eine wichtige Komponente für die Alterssicherung und den Vermögensaufbau. Die Eigentumsentwicklung
bei Immobilien deckt sich mit den Aussagen der Hans- Böckler-Stiftung. Der Wohlstand in Deutschland ist seit 1991 nur schwach gewachsen, die gestiegene Ungleichheit hat dazu massiv beigetragen. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt hat zwischen 1991 und 2014 zwar um gut 30 Prozent zugelegt. Der gesamtwirtschaftliche Wohlstand in der Bundesrepublik lag 2014 hingegen nur gut 4 Prozent höher als 1991. 

Immobilien-Boom bremst Gebäudesanierung – Regierung muss umdenken 

Deutschland kann seine Klimaziele nur erreichen, wenn die Gebäude energieeffizient werden. Auf sie entfallen rund 40 Prozent des deutschen Energieverbrauchs und 30 Prozent der Treibhausgase. Bis 2050 sollen Häuser, Büros und sonstige Bauten dank energetischer Sanierung klimaneutral werden, so der Wunsch der Bundesregierung. Der Sanierungsfahrplan kommt jedoch trotz zahlreicher Förderangebote nicht voran. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) fordert daher einen Strategiewechsel. Deutschland solle lieber in der Breite sanieren, um den Energiebedarf langfristig zu senken. Nur wenn möglichst viele Gebäude energieeffizienter werden – selbst auf einem niedrigeren Niveau als geplant – könnten die Klimaziele erreicht werden. In der Praxis sieht die Welt anders aus: Der Marktmonitor Immobilien 2016 von Immowelt.de hat herausgefunden, dass immer mehr Immobilienprofis Vermietern und Verkäufern von Immobilien von einer energetischen Sanierung abraten. Jeder vierte Makler empfiehlt, vor einer Neuvermietung kein Geld in Maßnahmen zu stecken, die einer besseren Energiebilanz dienen. Nur jeder dritte Makler glaubt, dass sich durch einen besseren energetischen Standard höhere Mieten realisieren lassen. Wegen der hohen Kosten durch zu hohe Standards der Energieeinsparverordnung (EnEV) können die Mieteinnahmen die Investitionen nicht mehr kompensieren. Auch von energetischen Sanierungsmaßnahmen vor dem Verkauf einer Immobilie raten inzwischen 28 Prozent der Makler ab. In den Großstädten geben 40 Prozent der Makler an, dass der energetische Standard keine oder kaum Auswirkungen auf die Vermarktung hat – in mittelgroßen Städten sind es nur 27 Prozent, in kleinen Städten und auf dem Land 34 Prozent.

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